Ruderfahrt Berlin - Lindow 2001

22. bis 24. September 2001

Bericht von Nicolas Michael

Kurzbeschreibung: 3tägige Ruderfahrt von Berlin aus nach Norden über die Havel, den Ruppiner Kanal, Rhin und einige Seen bis nach Lindow. Gesamtstrecke: 124 Km.

Streckenübersicht
Sa, 22.09. 1. Etappe Wannsee - Heiligensee 39 Km (2 Schleusen)
So, 23.09. 2. Etappe Heiligensee - Neuruppin 59 Km (4 Schleusen)
Mo, 24.09. 3. Etappe Neuruppin - Lindow 26 Km (1 Schleuse)
Bootstransport und Rückreise

Lindow



Fünf Ruderer fanden sich zusammen, um Ende September von Berlin nach Lindow zu rudern. Leider wurde Lenz kurzfristig krank, so daß er nur als Steuermann am ersten Tag dienen konnte und dann durch Robert ersetzt werden mußte. Unsere Besatzung war damit recht abwechslungsreich: Nur Linus, Niklas und ich ruderten die ganze Strecke; Lenz steuerte den ersten Tag, Robert ruderte die letzen beiden. Darius konnte wegen Zivildienst nur die ersten beiden Tage mitrudern. Am letzen Tag mußten wir daher als Dreier-mit fahren. Auch das Wetter war kritisch, denn der gesamte September war in Berlin kalt und regnerisch gewesen. Letztlich klappte aber dennoch alles gut.

Lindow Die erste Etappe führte uns von Wannsee nach Heiligensee. Morgens um 9:30 trafen wir uns im Bootshaus und beluden unsere Keraunos. Da nur Gepäck für drei Tage nötig war und wir keine Isomatten brauchten, war das Boot relativ leicht beladen, so daß es sich noch erstaunlich gut rudern ließ. Bei grauem Himmel und etwas Wind ruderten wir die Havel nordwärts, durch das Nadelöhr und vorbei am Grunewaldturm. Hinter Schildhorn machten wir einen Abstecher durch Klein-Venedig. Zurück auf der Havel erreichten wir die Spree. Da die Schleuse Spandau noch im Bau ist, wollten wir sie heute über Spree und Hohenzollernkanal umrudern statt (ohne Bootswagen) 350m umzutragen. An der Schleuse Charlottenburg hatten wir Glück und konnten gleich schleusen. Anschließend ging es über den (für uns alle unbekannten) Westhafenkanal zum Westhafen, von wo der Hohenzollernkanal abzweigt, der wieder zurück zur Havel führt. An dessen Anfang liegt die Schleuse Plötzensee. Hier verbrachten wir etwa anderthalb Stunden, bis wir endlich einfahren konnten. Es war kalt, und beim Schleusen fing es auch Lindow noch an zu regnen. Glücklicherweise hörte der Regen schnell wieder auf, so daß wir den langweiligen Hohenzollernkanal im Trockenen durchrudern konnten. Auf der Havel wurde die Strecke dann wieder schöner, und bald erreichten wir den RC Saffonia, unser heutiges Ziel. Lenz machte sich gleich auf den Heimweg, während wir erstmal duschten. Anschließend gingen wir zum Italiener, wo wir, da es noch recht früh war, erst einmal einige Runden Skat spielten. Als wir mit dem Essen fertig waren rief Robert an, der soeben angekommen war. Zurück im Ruderclub legten wir uns recht bald ins Bett.

Lindow Am nächten Morgen war früh aufstehen angesagt, da die Etappe nach Neuruppin mit 59 Km recht weit ist. Nach 1:40 h (incl. Frühstück und allem) waren wir auf dem Wasser - eine Zeit, die wir bei der vergangenen Werra-Weser-Ruderfahrt nie schafften. Wir folgten der Havel, die ab Hennigsdorf kanalisiert ist, nordwärts. Das Wetter meinte es gut mit uns: Heute hatten wir viel Sonne bei recht angenehmen Temperaturen und Windstille. Über den ebenfalls recht eintönigen Oranienburger Kanal Lindow erreichten wir die Pinnower Schleuse, etwas später zweigten wir ab auf den Rupinner Kanal. An der Tiergartenschleuse hatten wir Glück und konnten gerade noch schleusen, denn ab 12:00 Uhr ist Mittagspause. Der Ruppiner Kanal ist recht naturbelassen und daher nicht häßlich. Da man recht wenig sieht, ist aber auch diese Strecke auf die Dauer etwas eintönig. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Schleuse Hohenbruch, bei der (wegen Mittagspause) Umtragen angesagt war. Dank einem ruderfreundlichen Bootswagen, auf den sich das Boot bequem einschwimmen läßt, ist das aber kein Problem. Etwas später erreicht man das Kremmener Luch: Ab hier wird die Strecke nun wirklich schön. Lindow Direkt am Anfang liegt ein Restaurant mit einer großen Wiese nebenan, die wir für unsere Mittagspause nutzten. Anschließend geht es auf Kremmener Rhin und Bützrhin über einige kleinere Seen zum Bützsee. Hier genossen wir noch etwas die Sonne und das spiegelglatte Wasser, bevor wir weiter zur Schleuse Altfriesack ruderten. Kurz dahinter beginnt der Rupinner See, an dem 10 Km weiter hinten der Neuruppiner RC liegt. Dort angekommen verabschiedeten wir uns von Darius, der uns hier verlassen mußte. Nach dem Duschen machten wir uns hungrig auf die Suche nach einem Restaurant und ließen uns schließlich bei einem Chinesen nieder. Linus schlief schon fast ein, und so gingen wir nach dem Essen gleich wieder in den Ruderclub, wo um 22:00 Uhr schlafen angesagt war - wieder (welch Luxus!) in Betten.

Lindow Nach 10 Stunden Schlaf ging es auf zur letzten Etappe nach Lindow. Heute war es wieder grau und noch dazu recht windig. Dennoch hielten sich die Wellen auf dem Ruppiner See in Grenzen, so daß wir ohne Probleme den Rhin erreichten, der hier bei Alt Ruppin etwas an Klein-Venedig (oder Neu-Venedig) erinnert. Man merkte allerdings, daß uns Darius fehlte, denn das Boot lief deutlich schwerfälliger als am Vortag. Bei der Schleuse Neumühle fanden Taucharbeiten statt, so daß wir umtragen mußten - Dank Wagen kein Problem. Die sehr schöne Strecke führt anschließend über den Rhin von See zu See (Molchowsee, Tetzensee, Zermützelsee, Möllensee) bis zum Gudelacksee, an dessen Ende Lindow liegt. Südlich von Zeltplatz und Segelclub ist eine Betonrampe im Wasser, über die man das Boot leicht herausnehmen kann. Robert, der es eilig hatte, nahm den Zug, während Linus, Niklas und ich auf Herrn Nießmann warteten, der uns mit dem Hänger abholen sollte. Da wir recht zeitig da waren, mußten wir allerdings noch zwei Stunden warten, die wir mit Essen und Skat verbrachten. Um Viertel vor Lindow vier kam Herr Nießmann dann. Innerhalb weniger Minuten war das Boot verladen und wir befanden uns auf der Rückfahrt. Schon bald setzte Regen ein, der bis Berlin nicht mehr aufhörte. Da hatten wir nochmal Glück gehabt mit dem Wetter! Im Regen luden wir das Boot schnell noch ab - das Aufriggern sparten wir uns, da die Keraunos einige kleinere Reparaturen über sich ergehen lassen soll.



Die Teilnehmer: Linus Grelich, Niklas Tschech, Nicolas Michael, Darius Köster, Lenz Grelich und Robert Johnson (KLS).

Information
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Kartenmaterial:
Wassersport-Wanderatlas E5 (Berlin-Brandenburg mit Spreewald)


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