Astoria-Rudertriathlon 2004

XII. Rudertriathlon des Berliner Ruderklubs Astoria
Sonntag, 19. September 2004

Gesamtsieg und beste Zeiten in zwei Teildisziplinen für Die Guten

Bislang hatte der Berliner Ruderklub Astoria seinen Rudertriathlon (4 Km Rudern, 13 Km Radfahren, 3 Km Laufen) nur intern ausgeschrieben. In diesem Jahr waren auch die Guten eingeladen. Flo und ich (Nicolas) folgten dieser Einladung. Während ich vorhatte, beim Rudern möglichst viel Vorsprung herauszurudern und die anderen Disziplinen lockerer anzugehen, wollte Flo, der lange nicht mehr im Einer saß, beim Rudern möglichst wenig verlieren, um dann auf dem Rad und zu Fuß seine Stärken auszuspielen.

Das Feld der Starter war sehr überschaulich: Für Astoria gingen Sebastian, Polly und Thomas an den Start, für die Guten Flo und ich. Der Start erfolgte gegen 12:30 Uhr.

Rudern Die 4 Km lange Ruderstrecke führt vom Astoria-Steg aus zur Wannseebrücke. Dort wird gewendet und es geht zurück und vorbei am Steg bis Pohlesee-Ende und dann wieder zurück zum Steg. Damit wir uns gegenseitig möglichst nicht behindern, wurde das Starterfeld in zwei Gruppen geteilt: Flo, Sebastian und ich ruderten erst in Richtung Wannseebrücke, Polly und Thomas in Richtung Pohlesee. Ich hatte damit Sebastian, meinen härtesten Konkurrenten, immer direkt im Blick. Schon beim Start konnte ich mich um einige Bootslängen von Sebastian und Flo absetzen. Bis zum Wendepunkt vor der Wannseebrücke gelang es mir, den Vorsprung weiter auszubauen. Es überraschte mich schon etwas, bereits nach einem Kilometer einen recht komfortablen Vorsprung zu haben. Sebastian hatte wohl Skulls erwischt, die sich in den Dollen nicht optimal drehen ließen, und war daher etwas im Nachteil. Flo, der auf Sebastian nicht viel Zeit verlieren wollte, hielt sich bis zum Wendepunkt gleichauf mit Sebastian. Bereits wieder auf dem Rückweg konnte ich die Wende von Flo und Sebastian beobachten, bei der Flo leider etwas Zeit verlor und Sebastian schneller wieder weiterrudern konnte. Kurz vor dem Astoria-Steg begegnete ich dann Polly und Thomas und konnte mir, da die Strecke zur Wannseebrücke etwas weiter ist als die zum Pohlesee, hier auch eines guten Vorsprungs sicher sein, der stetig immer weiter anwuchs. Auf der etwa zwei Kilometer langen Strecke zum Ende des Pohlesees konnte Flo seinen durch die Wende verursachten Rückstand auf Sebastian auch wieder aufholen, verlor aber erneut bei der Wende etwas Zeit. Als ich nach einer Zeit von 17:05 min. als Erster am Steg anlegte, hatte ich einen deutlichen Vorsprung und gönnte mir beim Wechsel aufs Rad etwas mehr Zeit als meine Gegner. Als Zweiter legte Sebastian mit 1:48 min. Rückstand am Steg an, nach Polly und Thomas folgte auch Flo mit 0:43 min. Rückstand auf Sebastian.

Radfahren Ich saß mittlerweile auf dem Rad und hoffte, daß mein Vorsprung noch etwas halten würde. Die 13 Km lange Radstrecke führt von Astoria durch den Wald und über die Alsenbrücke auf die Wannseeinsel. Dort geht es über Chausseestraße, Königsstraße und Pfaueninselchaussee zur Pfaueninselfähre. Hinter der Fähre führt die Strecke auf dem Nikolskoer Weg den Berg hoch, kurz bergab und dann wieder über Königsstraße, Friedenstraße, Alsenbrücke und durch den Wald zurück zu Astoria. Sebastian hatte im Wald Pech und stürzte über eine Fußgängerin, die ihm vor's Rad lief. Auf diese Weise konnte Flo seine halbe Minute Rückstand gutmachen und Sebastian überholen, der ihm dicht folgte. Während ich mich den Berg hinter der Pfaueninselfähre hochkämpfte und erwartete, bald überholt zu werden, baute Flo seinen Vorsprung auf Sebastian immer weiter aus. Auf der langen Gerade auf der Königsstraße konnte ich dann erstmals Flo hinter mir sehen. Bis hier lief für uns alles nach Plan. Als es wieder bergab ging, sah Flo mich zwar rechts in die Friedensstraße einbiegen, dachte aber, ich hätte einen Abzweig zu früh genommen und fuhr geradeaus weiter. Als wir eine Woche zuvor die Strecke abgefahren war, konnte Flo leider nicht dabei sein. Auf diese Weise handelte er sich einen Umweg von rund 750 Metern ein, der ihn seinen mühevoll erarbeiteten Vorsprung auf Sebastian kostete. Dennoch kam er nur wenige Sekunden nach Sebastian am Bootshaus an und ging praktisch zeitgleich mit ihm auf die Laufstrecke.

Laufen Ich war schon eine Minute zuvor vom Rad gesprungen und quälte mich über die Laufstrecke, die am Wasser entlang bis zur Alsenbrücke und zurück führt. Wäre ich nicht dadurch, daß ich zu meinem Erstaunen noch immer vorne lag, zusätzlich motiviert gewesen, wäre ich wahrscheinlich langsamer gelaufen. Aber auch so kam mir nach dem Radfahren mein Lauftempo extrem langsam vor. Flo lief inzwischen wenige Meter vor Sebastian durch den Wald. Kurz vor der Alsenbrücke, als Sebastian hoffte, Flo würde das Tempo nicht verschärfen, wurde Flo durch einen Wadenkrampf gezwungen, Sebastian passieren zu lassen. Ich befand mich mittlerweile kurz vorm Ziel und begann zu realisieren, daß mir niemand mehr den Sieg nehmen können würde. Nach insgesamt 54:08 min. erreichte ich völlig platt als Erster das Ziel. Zweiter wurde Sebastian mit 55:16 min, gefolgt von Flo mit 56:28 min., Polly mit 56:35 min. und Thomas mit 1:00:21 std.

Verdanken kann ich meinen Sieg der Ruderstrecke, auf der ich einen so großen Vorsprung herausrudern konnte, daß es mir gelang, eine gute Minute davon ins Ziel zu retten. Meine Ruderzeit von 17:05 min. ist dabei die bislang beste bei diesem Wettkampf jemals erreichte Zeit. Außerdem hatte ich in allen Disziplinen Glück, daß mir nichts passiert ist, während Flo und Sebastian beide mit einigen Problemen (falsche Skulls, Sturz, falscher Abzweig, Wadenkrämpfe) kämpfen mußten. Die Teildisziplin Radfahren konnte Flo mit 23:04 min. für sich entscheiden. Dieser Teilsieg zählt umso mehr, wenn man berücksichtigt, daß er dabei einen Umweg von 750 Metern gefahren ist. Ohne diesen Umweg läge die Zeit weit unter 23 Minuten und wäre damit ebenfalls die beste jemals gefahrene Zeit beim Astoria-Triathlon (so fehlt im eine Sekunde auf die Bestzeit). Den Sieg der Teildisziplin Laufen kann Polly, der zwei Sekunden schneller als Sebastian und ich war, mit 11:50 min. für sich verbuchen.

Die Zeiten der drei Bestplatzierten im Überblick
  Nicolas Michael Sebastian Heydt Florian Karl
Rudern 17:05 min. 18:53 min. 19:36 min.
Wechsel 1:08 min. 0:32 min. 0:33 min.
Radfahren 23:57 min. 23:43 min. 23:04 min.
Wechsel 0:06 min. 0:16 min. 0:13 min.
Laufen 11:52 min. 11:52 min. 13:02 min.
Gesamtzeit 54:08 min. 55:16 min. 56:28 min.
Platzierung 1. 2. 3.

Flo, Nicolas, Sebastian, Thomas, Polly

In der Gesamtbilanz des heutigen Tages stehen für die Guten gleich vier Erfolge: Neben dem Gesamtsieg konnten wir auch die besten Zeiten in allen drei Teildisziplinen für uns verbuchen. Für den Gesamtsieg erhielten wir einen Wanderpokal, den wir im nächsten Jahr dann wohl versuchen müssen zu verteidigen. An dieser Stelle vielen Dank an Astoria für die Einladung! Bis zum nächsten Jahr! kann man jetzt noch nicht wünschen, denn bereits in drei Wochen sehen wir uns bei Quer durch Berlin wieder: Dann aber nicht als Gegner, sondern als Verbündete in der Renngemeinschaft Kleiner Wannsee im Kampf um den Sieg bei der internationalen Langstreckenregatta.



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