Advents-Ruderfahrt auf der Elbe 2003

3. Adventswochenende 2003
12. bis 14. Dezember 2003

Bericht von Nicolas Michael

(siehe auch Fahrtbericht von Dresdenia)

Die Kult-Adventsfahrt geht in die vierte Runde! Nachdem wir in den vergangenen drei Jahren 2000, 2001 und 2002 einige Erfahrungen gesammelt hatten und von Jahr zu Jahr immer perfekter wurden, hatten wir uns auch diesmal wieder gut vorbereitet. Insgesamt nahmen an der von Stefan Biastock (RC KST) organisierten Fahrt 26 Kämpfer, darunter vier von Den Guten, verteilt auf eine Barke, zwei Vierer und einen Zweier, teil. Die Strecke führte uns wie immer von Decin über die Elbmetropole Pirna nach Meißen.

Ich beiß die Lampe ab!

Nicolas, Flo, Mojo, Simon Die Anreise nach Decin erfolgte wieder von Zoo aus mit Carl Maria. Als wir unser (diesmal zweitklassiges) Abteil betreten wollten, fanden wir jedoch einige Wehrdienstleistende der BRD darin vor, die sich dort verschanzt hatten. Wir konnten es noch gar nicht fassen, als Arbeiter, daß heute schon wieder Kräfte am Werk sind, im Westen!, die auf einen neuen Krieg hinarbeiten! Also vertrieben wir den Klassenfeind kurzerhand aus dem Abteil und feierten anschließend mit Simons Apfelschorle und unseren Liedern den Sieg des Sozialismus. In Dresden stieg dann auch Mojo zu, der aus seiner neuen Wahlheimat Magdeburg kam. In Decin angekommen machten wir uns zu Fuß (den Weg kannten wir mittlerweile) auf den Weg zum Hotel Faust, wo traditionell für jeden ein leckeres Steak New York bestellt wurde.


Wenn über unsrer Republik der neue Tag erwacht...

Flo, Simon, Mojo, Christian Eigentlich geht diese Strophe mit den Worten und durch der Bäume Zweige die Morgensonne lacht weiter. An diesem Morgen lachte sie aber nicht, sondern es regnete. Daran konnten auch Ernieczek und Bertczek im tschechischen Frühstücksfernsehen nichts ändern. Nach dem Frühstück mit frischen Hörnchen fuhren wir zur bekannten Wiese, um die Boote aufzuriggern. Die ersten wollten schon fast ablegen, da kam sie dann doch noch: Stefans berühmte Warnung vor der tückischen Steinbank (erhältlich als hidden video track in diesem Fahrtbericht --- solange der Vorrat reicht (leider Vorrat erschöpft!)). Alle waren nun fertig, nur unser fünfter Mann brauchte unbedingt noch eine Cola und verzögerte unsere Abfahrt...


Ein starker Sozialismus --- ein sicheres Brot für alle

Flo Obwohl es halbwegs mild war, sahen wir bei dem Regen keinen Sinn darin, die Ankunft in Pirna durch lange Pausen groß hinauszuzögern. Also ruderten wir, so schnell es die Globetrotter erlaubte, und machten zwischendurch nur Pause, um ein paar Brote zu schmieren --- Flo hatte auch in diesem Jahr wieder fürstlich eingekauft.


Kurzum, es herrscht das Weltniveau!

Flo, Nicolas, Simon, Mojo Da wir noch vor dem Landdienst in Pirna angekommen waren, konnten wir leider nicht sofort duschen. Also machten wir es uns erstmal im Umkleideraum bequem. Doch schließlich waren unsere trockenen Sachen da, und wir konnten frisch geduscht und warm angezogen zum Weihnachtsmarkt gehen. Die Buden standen hier wieder etwas dichter als im letzten Jahr, aber los war trotzdem nichts. Das lag allerdings in diesem Fall wohl eher an dem Wetter --- es gab noch immer einen Regenschauer nach dem anderen. Wichtigster Anlaufpunkt war ohnehin der Weihnachtsbaumverkäufer, der uns sogar wiedererkannte. Ihm kauften wir seinen Stiefmutterbaum ab, der diesem Namen alle Ehre machte, und brachten ihn zur Barke. Anschließend besuchten wir das le Cafe, das glücklicherweise wiedereröffnet war, und machten es uns hier bequem.


Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät!

Grill Als besonderes Highlight in Pirna hat sich ja unser abendliches Grillen am Elbstrand etabliert. Selbstverständlich hatten wir auch in diesem Jahr zuvor schon, nämlich am ersten Advent, als Generalprobe gegrillt. Da der bei dieser Gelegenheit benutzte Einweggrill kein zweites Mal zum Einsatz kommen konnte und der VEB Grillgeräte im Winter keine solchen mehr produzierte, mußten wir einen richtigen Grill mitschleppen. Dank Grillanzünder und heftigem Wind, der uns das Pusten ersparte, war das Feuer schnell entfacht und die Kohlen bald durchgeglüht. Das Speiseangebot war auch besser aufeinander abgestimmt als im letzten Jahr: Außer Bratwürsten hatten wir auch Toastbrot, Käse, Senf und Wein dabei (siehe Folge 21).


Und sinkt der Abend nieder...

Volker, Mojo, Flo, Nicolas, Simon Nachdem wir alle gesättigt waren und der immer stärker werdende Wind auch die restliche Asche aus dem Grill geblasen hatte, packten wir zusammen und machten uns wieder auf den Weg ins Clubhaus. Hier saßen wir dann noch ein Weilchen mit unseren anderen Genossen zusammen, bevor wir uns zwischen unseren nassen und langsam vor sich hin trocknenden Klamotten schlafen legten.


Mag auch der Sturmwind toben...

in der Barke Als wir noch im Schlafsack lagen, hörten wir schon, wie der Wind um das Bootshaus pfiff. Auch beim Frühstück, das hier in Pirna immer hervorragend ist, zog plötzlich ein Schauer mit Sturmböen über das Haus hinweg --- beste Aussichten für unsere heutige Etappe nach Meißen! Die Gig-Boote, so entschied der FL, sollten gar nicht erst losrudern, nur die Barke sollte es versuchen. Also suchten wir eine geeignete Mannschaft zusammen, die diesmal nur aus neun Kämpfern bestand --- kein Glühweinkoch und kein Entertainer wie sonst. Auf den ersten Metern war die Elbe noch recht ruhig, doch nach der ersten Kurve stand eine ordentliche Welle auf dem Fluß. Die Barke schlug mit dem Bug auf die Wellen, und die Gischt ergoß sich über uns, vom kräftigen Gegenwind wurde sie bis zum Steuermann getragen. Aber solange unser Weihnachtsbaum im Bug den widrigen Umständen trotzte und stand hielt, wollten auch wir nicht aufgeben.


Und wir zwingen sie vereint!

Dennis, Simon, Volker, Flo, Mojo Trotz Wind und Wellen kamen wir voran und erreichten hinter dem Blauen Wunder bald Dresden. Hier erhoben Flo und ich uns wieder, um der Dresdner Altstadt die Nationalhymne entgegenzusingen. Eigens zu diesem Anlaß waren sogar unsere treuen Fans Marion und Gundi aus Berlin angereist, um sich dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen! Hinter Dresden schien der Wind dann eher stärker zu werden, bis wir schließlich geschlagene zehn Minuten pro Kilometer brauchten, und das trotz Strömung (im letzten Jahr waren wir fast dreimal so schnell). Dennoch kamen wir schließlich heil in Meißen an, verluden die Barke und konnten uns im Meißener RC sogar duschen, bevor wir dann die Rückreise antraten.
Natürlich hatten wir trotz des Wetters auch jede Menge Spaß auf der Fahrt (Wer uns die Stimmung will vermiesen, der wird nach Pankow ausjewiesen!). Was aber das Wetter angeht, so übertrifft diese Adventsfahrt die Oder-Fahrt 1998 als Fahrt mit dem miesesten Wetter bei weitem.


Die Teilnehmer: Die Guten, vertreten durch Flo, Simon, Mojo und Nicolas, sowie der RC KST und Dresdenia.



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