Bericht von Nicolas Michael
(siehe auch Fahrtbericht vom RC KST)
Die Kult-Adventsfahrt feierte in diesem Jahr Jubiläum für Die Guten: Flo,
Simon und ich waren dieses Jahr zum fünften
Mal mit dabei. Neu gewinnen konnten wir unsere Club-Kameraden Lennart und Julian alias Lollek und Bollek. Insgesamt war nach der
Schlechtwetterfahrt 2003 die Beteiligung aber sehr gering: Vom
RC KST waren nur neun Personen mit dabei.
Neben der Barke Deutschland kam daher nur ein Zweier-mit für die übliche Strecke von
Decin über Pirna nach Meißen zum Einsatz.
Um uns auf die Fahrt einzustimmen und unsere neuen Kameraden kennenzulernen, hatten wir uns wie immer schon
eine Woche zuvor, am zweiten Advent, zum Adventsgrillen getroffen -- anwesend waren neben Lollek und Bollek alle Guten, die zur Zeit in Berlin sind.
Jedes Jahr wieder treffen sich RC KST und
Die Guten zur von Stefan Biastock organisierten Adventsfahrt. Am Freitag, kurz
vor dem dritten Advent, war es wieder soweit. Diesmal relativ früh -- es war noch hell -- trafen sich die
Bahnfahrer am Zoo, um mit dem Eurocity nach Decin zu reisen. Für die nötige Menge
Apfelkorn, um dieses Ziel zu erreichen, hatte Simon gesorgt. In Decin angekommen bezogen wir wieder Quartier
im Hotel Faust, wo ein leckeres Steak New York auf uns wartete, welches mit 290 Kronskis zwar auch
immer teurer wird, aber dafür auch hervorragend schmeckt. Da Lollek und Bollek es vorzogen, in Decin selbst
zu essen, hatten wir in diesem Jahr sogar auchreichend Kronskis, um satt zu werden und den RC KST auf
Becherovkas und Slivovitzs einzuladen.
Als wir im letzten Jahr morgens in Decin aufwachten, da regnete
es. In diesem Jahr hatten wir dagegen Glück mit dem Wetter: Morgens war es zwar noch trüb, aber am Mittag
kam die Sonne heraus. Doch auch, wenn die Sonne sich morgens noch nicht blicken ließ, war der Start in den
Tag von einer besonderen Überraschung gekrönt. Zwar liefen im Fernsehen leider dieses Jahr nicht Ernieczek
und Bertczek, dafür servierte das Hotel Faust zu den staubigen Brötchen leckeres Rührei mit Schinken! Nach
dem Frühstück machten wir uns wieder auf zu der bekannten Wiese gegenüber den Schornsteinen, wo die Barke
Deutschland und der Baumgarten-Zweier Geirangerfjord bereits auf uns warteten.
Wie immer nahmen die Guten am ersten Tag Platz im Gigboot. Julian und Lennart dagegen wurden für die Barke
eingeteilt. Das Abladen der Boote verlief in diesem Jahr erstaunlich flott, und da wir keinen fünften Mann
hatten, der unbedingt Cola brauchte, waren wir schnell startklar. Stefan verzichtete in diesem Jahr auf
seine berühmte Rede vor dem Ablegen, aber zum Glück hatte er uns bereits am Abend zuvor beim Bier die
Geschichte mit der Steinbank erzählt...
Flo hatte auch in diesem Jahr keine Mühen gescheut, uns mit den besten und leckersten kulinarischen
Köstlichkeiten zu versorgen. Als absolutes Highlight gab es in diesem Jahr Spam, welches im Mund bei etwas
eigenartiger Konsistenz einen phantastischen Geschmack entfaltete! Während die Dose Spam schnell alle war,
hatte sich Flo mit dem anderen Proviant etwas verkalkuliert. Insbesondere am zweiten Tag zeigten unsere
Genossen in der Barke keinen großen Hunger, so daß die drei Laib Brot sich als zu viel herausstellten.
Gut weg hingegen gingen die Getränke: Im letzten Jahr hatten wir aufgrund des Wetters kaum Pausen gemacht und
daher wenig getrunken; in diesem Jahr ließen wir uns hingegen zwischendurch auch viel treiben und erwärmten
uns an heißem Tetrapak-Glühwein.
Es war nun schon das sechste Mal, daß wir die Strecke von Decin nach Pirna ruderten -- einmal auf unserer
Prag-Berlin-Ruderfahrt und vier Mal auf den Adventsfahrten. Wie jedes
Jahr ruderten wir auch diesmal an der tschechischen Einkaufsmeile und dem Puff hinter der Grenze vorbei und
machten auf Höhe der tschechischen Grenzkontrolle Ruder-halt, um auf die gnädige Handbewegung des Grenzposten
zu warten. Bislang wurden wir immer ignoriert oder durchgewunken -- nicht aber in diesem Jahr. Für uns
interessierten sich die Tschechen zwar nicht, aber die Barke mußte anlegen. Bei der deutschen Grenzkontrolle
mußten wir dann sogar mit beiden Booten anlegen und unsere Ausweise vorzeigen. Die Grenzpolizisten schienen
dabei viel Spaß zu haben und freuten sich sehr, jemanden zu haben, den sie kontrollieren konnten.
Als die Sonne schon tiefer stand, wußten wir: Bis Pirna ist es nicht mehr weit! Dort angekommen schleppten
wir unser Boot die Wiese hoch und warteten darauf, daß Phoneman mit unserem Gepäck den Ruderclub fand. Nach
dem Duschen machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg zum Weihnachtsmarkt. In
Pirna herrschte in diesem Jahr reges Treiben -- die Geschäfte hatten noch geöffnet und auf dem Weihnachtsmarkt
drängten sich die Menschen. Einen Stand mit Met suchten wir vergeblich, aber Crepes gab es zu kaufen. Im
Jahr 2000 schmunzelten wir noch, als die Crepesverkäuferin meinte
Sein se vorsichtig, sonst hat's der Nachbar auf der Krawatte -- wir hatten es zwar nicht auf unseren
NVA-Krawatten, aber Flo hatte das Geschmadder am Ärmel. Nachdem wir einmal herum waren, suchten wir den Weihnachtsbaumverkäufer auf. Der
Verkäufer war ein anderer als in den Vorjahren und kannte uns noch nicht. Wir erklärten ihm, daß wir einen
Weihnachtsbaum suchten -- klein, schief und billig. Er verstand nicht ganz und versuchte, uns seine gerade
gewachsenen Bäume anzupreisen. Schließlich hatten wir einen kleinen und schiefen Baum gefunden, den wir
glücklich kauften und mitnahmen.
Nachdem der Baum in der Barke abgeladen war, gingen wir wieder in die
Stadt zum Le Café, um die Zeit bis zum Grillen zu überbrücken.
Der Höhepunkt unseres Aufenthalts in Pirna ist jedoch ohne Zweifel das Grillen am Elbufer. Zum Einsatz kam hierbei
der professionelle Klappgrill, der sich in diesem Jahr schon oft bewährt hatte. Die Würstchen waren schnell
kross und braun, nachdem der Glibber verdampft war. Neu im Programm waren in diesem Jahr die Marshmallows,
die unsere Genossen aus dem BRC mitgebracht hatten. Nachdem wir gestärkt waren, gaben Flo und ich eine
Kostprobe unserer Gesangskunst, die als Folge 25 unserer Videos
festgehalten ist. Anschließend gingen wir zurück in den Club und legten uns nach einem Bier schlafen.
Ja, liebe Genossen, wenn wir gewußt hätten, was da für eine widerliche Bettszene kommt, hätten wir die doch
nicht gucken lassen!
Für Sonntag hatte Stefan eine kräftige Barkenmannschaft zusammengestellt. Den Schlag bildeten Lollek und
Bollek. Die meiste Zeit trieben wir zwar nur dahin, aber zwischendurch ruderten wir auch mal ein paar
Schläge oder fuhren 20 Dicke. Mit vier mal BRC und drei mal Die Guten an Bord erreichte die Barke ungeahnte
Geschwindigkeiten. Eine Dolle nahm dies jedoch übel und verabschiedete sich in die Elbe...
Diese war heute, wie auch am Vortag, spiegelglatt. Daß sich hier Wellen
wie im Vorjahr bilden können, konnte man sich heute kaum
vorstellen. Damit der Leser dieses Berichts sich das vorstellen kann (welch geniale Überleitung!), haben wir
in Anlehnung an Folge 9 unserer Videos auch auf dieser Fahrt wieder
einen Rundumblick (Folge 26) gefilmt.
Wichtiger Bestandteil der Adventsfahrt sind natürlich auch die Lieder! Neben Linie 1, den Ärzten, den
Hosen, Stand by me und einigen anderen war dies vor allem Liedgut aus der Arbeiterklasse und dem
DDR-Propagandaministerium. Die zu diesem Zweck erstellte Doppel-CD erfreut sich nach wie vor größter
Beliebtheit. Beim Durchrudern der Dresdner Altstadt erhoben wir uns wieder von den Plätzen
und sangen den jubelnden Spaziergängern am Ufer die Nationalhymne zu. Die ersten Zeilen der Hymne sind
als Special Video für begrenze Zeit erhältlich.
Hinter Dresden zieht sich die Elbe erfahrungsgemäß ziemlich hin, da die Strömung nachläßt und die Landschaft
etwas eintönig wird. Um den markanten Weinberg von Meißen herum erreichten wir schließlich unseren Zielpunkt
--- die Brücke, an der der Barken-Hänger bereits auf uns wartete. Das Verladen der Barke ging ruck-zuck. Nur
Stefan konnte uns diesmal hier nicht abholen, da die Lenkung seines Wagens nicht mehr wollte. Folglich mußten
wir von der Brücke zum Meißener RC laufen, wo unser Gepäck wartete. Von dort fuhren wir dann, zu fünft in ein
Taxi gequetscht, zum Bahnhof. Nach Rund drei Stunden Fahrtzeit mit den Regionalzügen erreichten wir wieder
Berlin.
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